Ausstellungen
Februar 2016
noch bis 19. Februar 2016
Wanderausstellung
09. November 1938:
Die „Reichskristallnacht“ in Schleswig-Holstein
Anlässlich des 75. Gedenktages der Reichspogromnacht entstand eine Ausstellung über das jüdische Leben von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Das Landesarchiv Schleswig-Holstein erarbeitete in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gerhard Paul von der Europa-Universität Flensburg und dem Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein einen detailreichen Überblick zu den schrecklichen Ereignissen in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938.
Gezeigt werden auch die Vorgeschichte der Jüdinnen und Juden in Schleswig-Holstein sowie die auf die so genannte „Reichskristallnacht“ folgende Stigmatisierung, Verfolgung und Ermordung von Juden durch die Nationalsozialisten.
Im Vordergrund der Ausstellung stehen Einzelschicksale:
So erfahren die Besucher von Dora Kufelnitzky, deren Hutgeschäft in der Kieler Muhliusstraße geschlossen wurde, oder von der Flensburger Familie Fertig, die im Oktober 1938 aus Deutschland ausgewiesen wurde.
Zahlreiche Bilddokumente aus der Fotosammlung der Universität Flensburg und Akten des Landesarchivs dokumentieren das Schicksal schleswig-holsteinischer Familien jüdischen Glaubens.
Zerstörte Synagogen und verwüstete Geschäfte mit zerschlagenen Fensterscheiben gaben der „Reichskristallnacht“ ihren Namen.
Die Kieler Synagoge am Schrevenpark war im Jahr 1939 für den Abriss bestimmt, das Rendsburger Gotteshaus wurde als Fischräucherei entweiht.
Einigen jüdischen Familien gelang nach der Pogromnacht die Emigration ins Ausland, sie gingen nach Südamerika, Schanghai oder in die USA.
Einige Kinder wurden mit Kindertransporten nach Großbritannien gebracht und überlebten dort den Holocaust.
Viele Jüdinnen und Juden wurden jedoch deportiert, interniert und ermordet. Wer den Holocaust überlebt hatte, ging nach Palästina oder verblieb in dem Land, in das die Emigration ihn geführt hatte.
Nur Wenige kehrten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland zurück.
Die Ausstellung präsentiert facettenreich und mit umfangreichem Anschauungsmaterial das jüdische Leben in Schleswig-Holstein und stellt anhand persönlicher Schicksale die Schrecknisse der „Reichskristallnacht“ dar.
Seit zwei Jahren reist die Ausstellung durchs Land und wird nun vom 28. Januar 2016 bis 19. Februar 2016 im Lübecker Rathaus zu sehen sein.
Institutionen, die in ihren Räumen die Wanderausstellung zeigen möchten, können diese über den Landesbeauftragten für politische Bildung kostenlos ausleihen. Für den Aussteller fallen lediglich die Transport- und Versicherungskosten an.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Amt des Landesbeauftragten für politische Bildung unter Tel. 0431-988-1644 oder [email protected].
Öffnungszeiten:
montags bis samstags 10:00 bis 18:00 Uhr
sonntags 10:00 – 16:00 Uhr
Eintritt: frei
Kostenlose Führungen durch die Wanderausstellung gibt es für Gruppen mit jeweils zehn Personen. Hierfür wird eine Anmeldung unter Telefon 0451-122-410 erbeten.
Ort: Lübecker Rathaus, Breite Straße 62, 23552 Lübeck
Info: Amt des Landesbeauftragten für politische Bildung, Karolinenweg 1, 24105 Kiel
www.politische-bildung-sh.de
Faltblatt Die „Reichskristallnacht“ in Schleswig-Holstein (pdf)
Foto © Bildersammlung der Universität Flensburg
noch bis 21. Februar 2016
ART OF SELFMADE
Von der Notwendigkeit und Lust
des Selbermachens
Der Anblick von selbst gestrickten langen Wollstrümpfen jagt Museumsleiter Dr. Wolfgang Muth noch heute einen Schauer über den Rücken. „Bis in die ersten Volksschuljahre hinein trug ich im Winter solche Strümpfe unter der langen Hose. Sie wurden mit einem Leibchen, das um die Hüfte gelegt wurde, fest geknöpft. Nach einigen Wäschen kratzten sie entsetzlich“, erinnert er sich.
Spontane Erinnerungen, starke Gefühle – wie dem Museumsleiter wird es wohl vielen Menschen gehen, die die neue Ausstellung „Art of selfmade“ besuchen, die ab Sonntag, 4. Oktober im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk zu sehen ist.
Gestrickte und gehäkelte Winterkleidung, ein selbstgemachter Kochtopf, ein handgeschmiedeter Ständer für den Christbaum, Spielzeug aller Art – in Notzeiten waren Menschen erfinderisch. Vor allem in Wirtschaftskrisen und Kriegs- und Nachkriegswirren war es für weite Teile der Bevölkerung unbedingt notwendig, Dinge des täglichen Gebrauchs irgendwie selbst anzufertigen, da das Geld zum Kaufen fehlte.
Aber auch heute noch wird viel kreative Arbeit geleistet, um das tägliche Leben zu verschönern und ganz individuelle Dinge herzustellen. Die Ausstellung „Art of Selfmade. Von der Notwendigkeit und Lust des Selbermachens“ zeigt eine Fülle von Beispielen und versucht, ihre Geschichten zu erzählen.
Die Schau ist bis zum 21. Februar nächsten Jahres zu sehen.
Sie entstand in Kooperation mit dem Industriemuseum Elmshorn, wo sie im März 2016 gezeigt werden wird.
Sonntagsführungen:
Am 25.10. und 08.11.2015 sowie am 17.01. und 21.02.2016 werden öffentliche Führungen mit Museumsleiter Dr. Wolfgang Muth angeboten.
Öffnungszeiten:
Fr 14:00 – 17:00 Uhr
Sa und So 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 3 €
Ermäßigte 1,50 €
Kinder 1,50 €
Ort: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kokerstraße 1-3, 23569 Lübeck, Tel. 0451-301152, Fax 0451-301152
www.geschichtswerkstatt-herrenwyk.de
noch bis 28. Februar 2016
Niederländische Moderne. –
Die Sammlung Veendorp aus Groningen
Weite Landschaften, Seestücke, Stillleben – das Museum Behnhaus Drägerhaus in Lübeck zeigt in der neuen Sonderausstellung „Niederländische Moderne. Die Sammlung Veendorp aus Groningen“ rund 80 Werke in Deutschland weitgehend unbekannter oder vergessener holländischer Künstler aus der Zeit um 1900.
Es sind ausdrucksstarke, stimmungsvolle Arbeiten einer Epoche, die uns unter dem Begriff „Moderne“ sehr vertraut scheint und die doch eine Reihe spannender Entdeckungen ermöglicht.
Der Bogen der ausgestellten Werke reicht vom Naturalismus über den Impressionismus bis zu einem neusachlichen Realismus und lädt zum direkten Vergleich mit deutschen Zeitgenossen wie Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth ein.
Landschaften mit tiefem Horizont, Seestücke mit bewegtem Wolkenhimmel, stimmungsvolle Interieurs, die ganze Geschichten zu erzählen scheinen und Stillleben, aus denen eine Freude am einfachen Gegenstand spricht – die Motive sind uns bekannt. Die Namen der Maler, von denen die ausgestellten Werke stammen, werden allerdings nur den wenigsten Ausstellungsbesuchern etwas sagen: Paul Gabriël, Isaac Israels, Johan Barthold Jongkind, die Brüder Jacob, Matthijs und Willem Maris, Anton Mauve oder Willem Bastiaan Tholen waren und sind in ihrer niederländischen Heimat bekannte Künstlergrößen. Zu Lebzeiten stellten sie auch in Deutschland aus und ihre Werke wurden in den wichtigsten Kunstzeitschriften publiziert.
Max Liebermann stand mit vielen holländischen Kollegen in freundschaftlicher Verbindung und er reiste häufig in die Niederlande, um Anregungen und Motive für seine Malerei zu finden. Holland wurde zu seiner „Malheimat“.
Fritz von Uhde fand hier zur Freilichtmalerei und selbst Claude Monet nannte als seinen eigentlichen Lehrer den niederländischen Zeitgenossen Johan Barthold Jongkind.
Heute gilt es, diese „niederländische Moderne“ wieder zu entdecken. Dazu möchte die Ausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus einladen.
Alle gezeigten Werke stammen aus der Sammlung Veendorp, die sich als Dauerleihgabe im Groninger Museum befindet.
Der Groninger Architekt und Ziegelfabrikant Reurt Jan Veendorp (1905-1983) trug von den 1920er Jahren bis zu seinem Tod eine eindrucksvolle Kunstsammlung zusammen.
1969 wurde die Sammlung, im Einvernehmen mit Veendorp, von der Stiftung J. B. Scholtenfonds dem Groninger Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Die Sammlung Veendorp besteht aus Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Keramik namhafter Künstler. Insgesamt gehören mehr als 400 Werke zu dieser Sammlung, darunter etwa 100 Gemälde, mehr als 150 Zeichnungen und Aquarelle. Der Schwerpunkt liegt auf niederländischer Kunst aus der zweiten Hälfte des 19. und den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Einige Werke französischer Vorbilder, darunter ein frühes Gemälde von Paul Gauguin, ergänzen die Sammlung.
Führungen:
Vormittagsführungen durch die Ausstellung finden jeden Sonntag um 11:30 Uhr statt.
Teilnahme: 10 € | ermäßigt 7 € | Schüler 6,50 €
Abendführungen (17 Uhr) werden zu folgenden Terminen angeboten: 10.12.2015 und 14.01., 18.02.2016
Teilnahme: 10 € | ermäßigt 7 € | Kinder 6 €
Eintritt:
Erwachsene | Ermäßigte | Kinder
6 | 3 | 2 €
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr
Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr: geschlossen
2. Weihnachtsfeiertag geöffnet
Ort: Museum Behnhaus Drägerhaus, Königstraße 9-11, 23552 Lübeck, Tel. 0451-1224148
www.museum-behnhaus-draegerhaus.de
Foto © Groninger Museum, Sammlung Veendorp
noch bis 22. März 2016
Klaus Peter Dencker. SEHQUENZEN
Klaus Peter Dencker war 17 Jahre lang Leitender Regierungsdirektor in der Hamburger Kulturbehörde. Daneben machte er Musik in einer Jazzband und widmete sich seiner wahren Leidenschaft: der Visuellen Poesie.
Das macht er auch heute noch. Er gilt als einer der international wichtigsten Autoren dieser Kunstform zwischen Text und Bild.
Anlässlich seines 75. Geburtstages zeigt das Günter Grass-Haus in Lübeck die Ausstellung „SEHQUENZEN“.
Klaus Peter Dencker, 1941 in Lübeck-Travemünde geboren, studierte Literaturwissenschaft, Japanologie und Philosophie.
Ende der Sechzigerjahre veröffentlichte er erste literarische Arbeiten.
Schon früh jedoch bezweifelte er, dass sich allein mit Sprache die Welt erklären ließe und er begann, seine Texte visuell zu gestalten. Aus Schrift, Zeichen und vorgefundenen Materialien komponiert er Textbilder, die im Kopf eines jeden Betrachters andere Geschichten entstehen lassen.
Mit dem Einsatz von Farben, Formen oder Fotos in einer ausgefeilten Collagetechnik bricht er die Bedeutung der Wörter auf. Durch Sprachspielereien, Provokationen und Irritationen entstehen Bilder, die auf den ersten Blick rätselhaft erscheinen. Doch wer seine Augen über die Bildflächen wandern lässt, kann darin eine Vielzahl von Geschichten entdecken und erfinden. Die eigentliche Poesie findet im Kopf des Betrachters statt.
Seine Arbeit als Filmemacher und Fernsehredakteur – er war unter anderem 20 Jahre lang für die ARD tätig – führte den Künstler zu einer neuen und unverwechselbaren narrativen Form für seine Textbilder, mit der er die Visuelle Poesie entscheidend weiterentwickelte.
Während der Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über die Vatikanischen Museen entstand eine seiner ersten und bisher umfangreichsten Sequenzen:
Die Reise nach Rom besteht aus einer Serie von 120 Blättern. Jedes für sich erzählt eine eigene verrätselte Geschichte und in der Zusammenschau aller eröffnet sich wiederum ein neues Narrativ.
Die von Tatjana Dübbel kuratierte Ausstellung zeigt insgesamt rund 70 Exponate, die teilweise aus einer größeren Anzahl einzelner Blätter bestehen. Außerdem werden drei Experimentalfilme präsentiert.
Eröffnung:
Freitag, 15. Januar 2016, 19:00 Uhr
Grußwort: Prof. Klaus Schenk, Universität Dortmund
Einführung in die Ausstellung: Kuratorin Tatjana Dübbel
Musik: Lutopia Orchestra
Eintritt: 9/7 €
Finissage:
Freitag, 22. März, 19:00 Uhr
anlässlich des 75. Geburtstags des Künstlers.
Mit Björn Engholm, Ministerpräsident a. D.
Eintritt: 9/7 €
Öffentliche Führung:
durch die Sammlungs- und Sonderausstellung
So | 3.1. | 7.2. | 6.3. | 14:00 Uhr.
Jeweils 60 Minuten
Teilnahme: 11/7,50 €
Öffnungszeiten Günter Grass-Haus:
01.01. – 31.03.
Di – So 11:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 7 €
Ermäßigte 3,50 €
Kinder 2,50 €
Kinder unter 6 Jahren frei
Ort: Günter Grass-Haus, Glockengießerstraße 21, 23552 Lübeck
www.grass-haus.de
Foto © Klaus Peter Dencker
noch bis 10. April 2016
Christophe Loiseau.
Manipulierte Porträts | Portraits manipulés
Das TheaterFigurenMuseum zeigt in seiner ersten Fotoausstellung den französischen Künstler Christophe Loiseau mit seiner Serie „Manipulierte Porträts | Portraits manipulés“.
In dieser Serie hat der Fotograf gemeinsam mit internationalen Puppenspielerinnen und Puppenspielern spannende Porträt-Geschichten inszeniert.
Es ist die erste Ausstellung von Christophe Loiseau in Deutschland.
Eintritt:
Erwachsene | Ermäßigte | Kinder:
7 | 3,50 | 2,50 €
Ort: TheaterFigurenMuseum Lübeck, Kolk 14, 23552 Lübeck
Tel. 0451-78626, Fax 0451-78436
www.theaterfigurenmuseum.de
www.facebook.com/theaterfigurenmuseum
Flyer Theaterfigurenmuseum (pdf)
01. bis 29. Februar 2016
Ausstellung in der Tourist Info Plön
Rita Pyriki
Den ganzen Februar über zeigt Rita Pyriki erneut Ihre Arbeiten in der Bistro-Galerie der Tourist Info Großer Plöner See, die teils gegenständlich, teils abstrakt, aber immer farbenfrohe Bilder zeigen.
Schaffenskraft und Energie strahlen diese aus und werden je nach Stimmung und Empfindung der Künstlerin auf Papier oder Leinwand mittels Acryl, Öl, Aquarell oder auch Bunt- oder Bleistift sowie Kohle gebracht.
Es ist ihre 5. Ausstellung in der Region, eine weitere folgt im Oktober im Eutiner Tischbeingartenhaus, wo sie seit 2012 Mitglied im Verein der Künste e. V. ist.
Ebenso besucht Rita Pyriki seit 2007 regelmäßig die Malschule der Künstlerin Renate Lübcke in Bosau und seit einem Jahr gehört sie den „Urban Skatcher“ in Eutin unter der Leitung der Künstlerin Ulrike Plötz an.
montags bis freitags 06:30 – 17 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Tourist Info Großer Plöner See, Bahnhofstraße 5 (Bahnhof), 24306 Plön
www.touristinfo-ploen.de
07. Februar 2016
Eröffnung – „Ken Aptekar – Nachbarn“
Ausstellung vom 07. Februar – 29. Mai 2016
Die Kunsthalle St. Annen zeigt ab Sonntag, 7. Februar, die Sonderausstellung „Nachbarn“ des US-Amerikaners Ken Aptekar.
Der jüdische Konzeptkünstler setzt sich mit Motiven auseinander, die den mittelalterlichen Altarbildern des St. Annen-Museums entstammen.
Aptekar war im Jahr 2006 zu Gast in Lübeck und fasziniert davon, dass das ehemalige St. Annen-Kloster von 1515 direkt an das Grundstück der im 19. Jahrhundert errichteten Synagoge angrenzt.
Diese besondere Nachbarschaft inspirierte ihn zu der aktuellen Ausstellung, die bis zum 29. Mai in Lübeck zu sehen ist.
„Die Ausstellung verbindet auf eindrucksvolle Weise die bedeutende Mittelaltersammlung des St. Annen Museum mit der Kunsthalle St. Annen. Sie schlägt damit einen Bogen von der erfolgreichen Jahrhundertausstellung ‚Lübeck 1500‘ in die Gegenwartskunst“, betont Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen.
Aptekars Werke gehören zur Kunstform der Appropriation Art, bei der Künstler bewusst Werke anderer kopieren. Aptekar wählte dazu Bildmotive von im St. Annen-Museum ausgestellten Altarretabeln, fotografierte und vergrößerte sie und bearbeitete sie mit Pinsel oder Silberstift. Anschließend wurden die Bilder mit Glasplatten abgedeckt, in die mittels Sandstrahltechnik einzelne Sätze oder ganze Erzählungen eingraviert sind.
Die Ausstellung zeigt 14 Gemälde, die aus insgesamt 32 Tafeln bestehen.
„Das Besondere an Ken Aptekars Werken ist die Tatsache, dass sie nicht allein durch verbale Botschaft wirken, sondern diese durch die mittelalterlichen Bildvorlagen zugleich auch mit Form, Schönheit und Sinnlichkeit verbinden.Es stellt sich automatisch ein Seh-Lust-Gefühl ein“, erklärt Dr. Thorsten Rodiek, Direktor der Museen für Kunst und Kulturgeschichte und Kurator der Ausstellung. Er fügt hinzu: „Aptekar sieht sich selbst als Konzeptkünstler, der seine Bilder als Objekte mit Malerei definiert. Dabei ist es ihm wichtig, dass diese stets eine fortschrittliche Haltung bzw. Beziehung zu gesellschaftspolitischen Fragen haben.“
Die Ausstellung besteht nicht nur aus den von Ken Aptekar angefertigten Gemälden und Zeichnungen, sondern bindet zugleich auch ein von ihm in Santiago de Chile gedrehtes Video-Interview und das für diese Ausstellung von der Kunsthalle Hamburg ausgeliehene Werk „Der zwölfjährige Jesus im Tempel“ von 1879 des jüdischen Malers Max Liebermann mit ein.
Eine Live-Übertragung in Echtzeit aus der Synagoge nebenan wird die zufälligen, ungeplanten Vorgänge des aktuellen Gemeindelebens mit dem Liebermann-Bild konfrontieren.
Die Beschriftungen neben den Werken Aptekars sind nicht nur in deutscher und englischer, sondern auch in türkischer und russischer Sprache verfasst. Damit möchte die Ausstellung auf die Herkunftsländer der neuen Nachbarn im von deutschen Christen geprägten Aegiedienviertel verweisen.
Ein großer Teil der jüdischen Gemeinde in Lübeck von heute stammt aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und der überwiegende Anteil der Muslime, die in der Nähe des Museumsquartiers drei Moscheen unterhalten, stammt aus der Türkei.
Begrüßung und Einführung:
Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen
Dr. Thorsten Rodiek, Museumsdirektor
Festrede: Erica Fischer, Autorin und Journalistin
Musik: Passion du Saxophone
Führungen durch die Ausstellung, mit Museumsdirektor Dr. Thorsten Rodiek
am 06. März, 24. April, 29. Mai
jeweils 11:30 Uhr – 13:00 Uhr
Preis für Erwachsene | Ermäßigte | Kinder
11,- | 7,50 | 6,50 €
Sonntag 11:30 – 13:00 Uhr
Öffnungszeiten des Museums:
07.02.16 – 31.03.16
Di – So 11:00 – 17:00 Uhr
01.04.16 – 31.12.16
Di – So 10:00 – 17:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene | Ermäßigte | Kinder
7,- | 3,50 | Kinder 2,50 €
Ort: Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck, Tel. 0451-1224137 (Kasse)
www.kunsthalle-st-annen.de
Foto © Ken Aptekar
21. Februar 2016
Eröffnung
hautnah – unsere Heiligen unter der Lupe
Fotografien von Maire Müller-Andrae
Ausstellung vom 21. Februar bis 08. Mai 2016
In den Sonderausstellungsräumen im Obergeschoss des St. Annen-Museums sind bis zum 08. Mai 2016 spektakuläre Detailfotos von mittelalterlichen Heiligenbildern aus der Sicht der Diplom-Restauratorin Maire Müller-Andrae zu sehen.
Mit dieser Schau beschließt das Museum das erfolgreiche Jubiläumsjahr 500 Jahre Kloster – 100 Jahre Museum St. Annen.
Dr. Bettina Zöller-Stock, Leiterin des St. Annen-Museums, ist von der Ausstellung begeistert: „Diese Arbeitsfotos entwickeln eine wundersame eigene Wertigkeit, die mich ästhetisch vollkommen fasziniert. Zudem hat nur der Besucher dieser Fotoausstellung die Chance, diesen privilegierten Blick aus nächster Nähe nachzuvollziehen, denn ausschließlich beauftragte Restauratoren dürfen den Originalen so hautnah kommen.“
Insgesamt 46 großformatige Aufnahmen mit dem Makroobjektiv zeigen Schadensbilder und Alterungszustände von Kunstwerken aus der Sammlung des St. Annen-Museums, die Maire Müller-Andrae für die Jubiläumsausstellung Lübeck 1500 konserviert und restauriert hat.
Ihre persönliche Sicht aus nächster Nähe auf die Jahrhunderte alten Oberflächenstrukturen entwickelt in der fotografischen Umsetzung eine eigenständige, fast abstrakte Ästhetik.
Maire Müller-Andrae, geboren 1970 in Lüchow und aufgewachsen in der Lüneburger Heide, schloss ihr Studium an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim – Studiengang Restaurierung für Gemälde und Skulptur – mit dem Diplom ab.
Nach mehrjähriger Mitarbeit in einer Bremer Restaurierungswerkstatt sowie Praktika im Victoria & Albert Museum und der Wallace Collection in London ist sie seit 2003 für Auftraggeber der Denkmalpflege, Museen, Kirchen und für Privatpersonen im Lübecker Restaurierungsatelier butt-restaurierungen tätig.
Maire Müller-Andrae führt am 02. April und am 24. April, jeweils 15:00 Uhr, durch die Ausstellung.
Es wird Postkarten mit Motiven aus dieser Sonderausstellung geben.
Es sprechen:
Prof. Dr. Hans Wißkirchen
Dr. Bettina Zöller-Stock
Maire Müller-Andrae wird anwesend sein.
Sonntag 11:30 – 13:00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene | Ermäßigte | Kinder
7,- | 3,50 | 2,50 €
Ort: Museumsquartier St. Annen, St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck
www.museumsquartier-st-annen.de
www.facebook.com/museumsquartier
Foto © Maire Müller-Andrae
28. Februar 2016
Eröffnung
Andrew Gilbert:
Ulundi is Jerusalem,
Andrew is Emperor,
Brocoli is Holy
Ausstellung vom 28. 02. – 17.04.2016
Eine Ausstellung der Overbeck-Gesellschaft und des St. Petri Kuratoriums.
Seit dem 1. Januar 2016 sind die Overbeck-Gesellschaft und St. Petri Kooperationspartner in Sachen Kunst, und Dr. Oliver Zybok, Direktor der Overbeck-Gesellschaft, wurde als Kunst-Kurator ins St. Petri Kuratorium berufen.
Zwei gemeinsame Ausstellungen jährlich werden die beiden Kulturhäuser künftig gemeinsam präsentieren und möchten viele Kunstinteressierte sowohl in den Overbeck-Pavillon als auch in die Kirche locken.
Wir freuen uns sehr, dass wir Sie nun zu einer ersten gemeinsamen Ausstellungseröffnung einladen und die Kooperation sichtbar machen können. Feiern Sie mit uns und seien Sie herzlich eingeladen zur Vernissage der Ausstellung von Andrew Gilbert – Ulundi is Jerusalem, Andrew is Emperor, Brocoli is Holy, am 28. Februar zunächst um 15:30 in St. Petri zu Lübeck, dann gehen wir gemeinsam um 17:00 in den Overbeck-Pavillon.
Andrew Gilbert
Der schottische Künstler Andrew Gilbert kombiniert in seinen Papierarbeiten und raumgreifenden Installationen fiktive Situationen mit historischen Fakten.
Anlass sind stets Begebenheiten aus den Zeiten des Kolonialismus, vornehmlich des Britischen Empires, die in der Art seiner Reflexion weit über den geschichtlichen Kontext hinausreichen, und deren Konsequenzen bis heute schwer wiegen. Dabei untersucht er auch die Aufarbeitung über jene Zeit in Filmen und Literatur. „Seine Methode ist die Reinkarnation. Indem er im künstlerischen Schaffen in die Rolle eines britischen Majors oder Generals schlüpft, sich fremde Identitäten einverleibt und selbst als reale oder fiktive Gestalt auftritt, gelingt es ihm, die Historie in die Gegenwart zu projizieren“ (Zdenek Felix).
Visionen der Vergangenheit und ihre Auswirkungen in der Gegenwart bleiben spürbar. In diesem Kontext setzt sich der in Berlin lebende Künstler mit den Auswirkungen der historischen Fakten in der Kunst auseinander, im Speziellen mit den Expressionisten und deren Umgang mit dem so genannten Primitivismus.
Andrew Gilbert wird mit dieser Schau erstmalig institutionell in einem größeren Rahmen präsentiert.
Eröffnung:
Sonntag, 28. Februar 2016, um 15:30 in St. Petri zu Lübeck anschließend, um 17:00 im Overbeck-Pavillon (Zugang durch die Bürgergärten)
Begrüßung:
Dieter Witasik, 1. Vorsitzender der Overbeck-Gesellschaft – Kunstverein Lübeck
Dr. Bernd Schwarze, Pastor St. Petri zu Lübeck
Einführung:
Dr. Oliver Zybok, Direktor der Overbeck-Gesellschaft – Kunstverein Lübeck
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
Im Kontext – Gespräche über Kunst (Overbeck-Pavillon)
So 06.03., 20.03. und 17.04. jeweils um 16:00 Uhr
OverBlick – Workshops für Kinder und Jugendliche (Overbeck-Pavillon und St. Petri)
Sa 12.03. und 16. 04. jeweils von 12:00 bis 16:00
Do 07.04. und Fr 08.04. jeweils von 11:00 bis 14:00 (Ferienworkshop)
telefonische Anmeldung unter 0451-74760
Anderswo – Workshop zur interaktiven Erkundung der Kunst (Overbeck-Pavillon und St. Petri)
Fr 18.03. bis So 20.03. jeweils 14:00 – 16:00 Uhr
Fr 08.04. bis So 10.04. jeweils 14:00 – 16:00 Uhr
telefonische Anmeldung unter 0451-74760
Einblicke – Zeitreisen (Overbeck-Pavillon)
Mi 06.04. um 11:00 Uhr
Seminar in Kooperation mit der Seniorenakademie Lübeck
telefonische Anmeldung unter 0451-76331
Grass meets Overbeck (Overbeck-Pavillon)
Uwe Timm liest aus seinem Roman „Morenga“.
Do 10.03. um 19:00 Uhr
Eintritt: 9 €, ermäßigt 7 € (auch für Mitglieder)
In Kooperation mit dem Günter Grass-Haus
Art Talks – International Day (Overbeck Pavillon):
Do 17.03. von 18:00 – 20:00 Uhr
Guided tour in English
Extraschicht – Afterwork im Pavillon (Overbeck-Pavillon)
Do 14.04., um 20:00 Uhr
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Di – So 11:00 – 17:00 (Overbeck-Gesellschaft)
ab 1. 4. Di – So 10:00 – 17:00 (Overbeck-Gesellschaft)
Di – So 11:00 – 16:00 (St. Petri zu Lübeck)
Eintritt:
Erwachsene 2 €
Ermäßigt 1 €
Mitglieder und Schüler unter 18 Jahren frei
Ort:
Overbeck-Gesellschaft – Verein von Kunstfreunden e. V.
Königstraße 11, Behnhausgarten, 23552 Lübeck
St. Petri zu Lübeck
Petrikirchhof 1, 23552 Lübeck
Flyer Ausstellung Andrew Gilbert
Flyer Jahresprogramm 2016 Overbeck-Gesellschaft
Foto © Andrew Gilbert – Courtesy Sperling, München
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