08. Mai 2016
Sonntags-Führung
mit Frau Marion Heine, Plön,
durch die aktuelle Sonderausstellung
„Gartenjuwelen“
Die Eutiner Staudengärtnerei Herms (1927-1973)
Bei einem Rundgang durch die Ausstellung wird Frau Marion Heine als Gartenhistorikerin anhand von ausgewählten Dokumenten, Büchern, Medaillen, Gartengerät und vielem mehr einen Überblick über die Geschichte der Eutiner Staudengärtnerei Herms von ihren Anfängen in den 20er Jahren bis zu ihrem Ende 1973 geben und dabei auch ein besonderes Augenmerk auf die in der Ausstellung präsentierten botanischen Aquarellzeichnungen der Enkelin des Ehepaars Herms, der Pflanzenmalerin Katrin Ullmann, legen.
In der Zeit vom 11. März bis 29. Mai 2016 beschäftigt sich das Ostholstein-Museum mit der Geschichte der Eutiner Staudengärtnerei Herms.
Die für ihre Pflanzen und Züchtungen weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Staudengärtnerei, die bis in die 70er Jahre hinein in Eutin Bestand hatte, ist mit Blick auf die Landesgartenschau Thema der Frühjahrsausstellung im Dachgeschoss des Museums und lässt ein fast vergessenes Kapitel Eutiner Gartenkultur wieder aufleben.
Die Ausstellung erzählt vom Mut und vom Idealismus starker Gartenpersönlichkeiten in Ostholstein:
Hänse und Ludwig Herms gingen zu Anfang des 20. Jahrhunderts einen visionären Weg.
Ihre Pflanzenkulturen, ihre naturhaften Staudenpflanzungen, Farne und Gräser entsprachen schon früh der modernen Staudengestaltung, die der berühmte Potsdamer Gärtner und Autor Karl Foerster (1874-1970) propagierte.
Für ihre Verdienste bekam Hänse Herms große Anerkennung und wurde als „Foersterianerin“ von Karl Foerster „geadelt“. Ihm und seiner Familie, aber auch Mitgliedern des sogenannten Bornimer Kreises, blieben die Herms bis zum Ende ihres Lebens eng verbunden.
Die Herms standen schon Anfang des 20. Jahrhunderts für eine moderne Staudenphilosophie, die ihren internationalen Durchbruch jedoch erst viel später in den 1980er Jahren errang.
Ihren eigenen Weg mit einer Versandgärtnerei hatten sie hart erkämpft. Von Eutin aus gingen Gartenjuwelen in alle Welt.
Die Fachwelt hat sie dafür bis heute in bester Erinnerung behalten, während ihre Bekanntheit in Schleswig-Holstein verschüttet scheint.
Dokumente, Bücher, Medaillen, Gartengerät und erläuternde Texte in der Ausstellung zeigen die Besonderheiten der Eutiner Staudengärtnerei und geben einen Überblick über die Geschichte des Betriebes von seinen Anfängen in den 20er Jahren bis zu seinem Ende.
Ergänzt wird die Ausstellung durch botanische Aquarellzeichnungen der Enkelin des Ehepaars Herms, der Pflanzenmalerin Katrin Ullmann. Sie lebt und arbeitet heutzutage im Wallis, einer Hochgebirgsregion in der Schweiz. Ihre Großeltern, bei denen Sie in ihrer Kindheit und Jugend viel Zeit verbrachte, und die Aura der Gärtnerei in Eutin haben sie stark geprägt.
Ihre Blüten- und Pflanzenporträts bestechen durch eine naturgetreue Wiedergabe und eine hingebungsvolle Auseinandersetzung mit vermeintlich einfachen, aber auch seltenen botanischen Motiven.
Die Idee zu dieser Ausstellung entstand nach Recherchen der Autorin und Gartenhistorikerin Marion Heine aus Plön, die bereits zwei ausführliche Artikel zum Thema „Herms“ in den Jahrbüchern für Heimatkunde Eutin (Ausgaben 2010 und 2011) veröffentlicht hat.
Die gestalterische Konzeption der Informationstafeln in der Ausstellung übernahm Dr. Martin Nickol, Kustos des Botanischen Gartens der CAU Kiel, im Rahmen einer früheren Ausstellung in Kiel.
Sonntag 11:30 Uhr
Eintritt: 8,00 €, ermäßigt 4,00 €
Gegen Vorlage einer Dauerkarte oder eines regulären Erwachsenentickets der Landesgartenschau Eutin gewähren wir vom 11. März bis 3. Oktober 2016 vergünstigten Eintritt ins Museum.
Ein in jenem Zeitraum erworbenes Museumsticket (für Erwachsene) berechtigt gegen Vorlage zum ermäßigten Eintritt in die Landesgartenschau. Besucher erhalten dafür von uns einen Wertbon.
Ort: Ostholstein-Museum, Schloßplatz 1, 23701 Eutin
www.oh-museum.de